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Alles unter Kontrolle

von Julia Drewes
Erschienen: Zuletzt aktualisiert:

Modezar Karl Lagerfeld sagte einst, wer Jogginghose trägt, habe die Kontrolle über sein Leben verloren. Nun, in Zeiten einer weltweiten Pandemie, ist genau jene, ehemals als Modesünde verschriene Hose zum beliebten Kleidungsstück avanciert. Aus Gründen. Egal ob im Homeoffice, auf der Straße oder der Couch: Die Jogginghose ist allgegenwärtig.

Sweatpants, Track Pants, Jogginghose

Ganz neu ist der Trend nicht, denn bereits 2017 hatte es das Kleidungsstück vor die Haustür geschafft. Damals unter dem Pseudonym Track – oder auch Sweatpants. Von der Bäckerstraße bis zum Stint, Stadt auf, Stadt ab, sah man sie, die weiten Hosen mit den bunten Ralley-Streifen an der Seite, die an ihren sportlichen Ursprung erinnern sollten. Im Vergleich zur klassischen Jogginghose fanden wir sie in leichten, teils edleren Materialien.

Für Trendanalyst Carl Tillessen vom Deutschen Mode-Institut in Köln ist sie zu einem der größten Trends der Pandemie-Jahre geworden. Er sagt: „Es gibt natürlich die Tendenz, es sich zu Hause so bequem wie möglich zu machen.“ Und dazu gehört eben das Tragen einer bequemen Hose.

Trend „Athleisure“

Aber keine Sorge: Im Trend liegt nicht etwa die olle, zehn Jahre alte und abgetragene Buxe. Sondern viel mehr eine schicke, aber eben dennoch bequeme Gummizughose. „Jersey wird das Material der Zukunft sein, man wird alles Mögliche aus Jersey machen. Das heißt zum Beispiel, dass viel mehr Hosen aus Jersey-Stoff sein werden. Die müssen dann aber gar nicht wie eine Jogginghose aussehen“, so der Experte.

Er sagt, es sei alles modisch, „was man zwischen Sofa und Yogamatte tragen kann“ und nennt den Trend „Athleisure“, also eine Verbindung aus „athletic“ und „leisure“ (dt. sportlich und gemütlich). Und laut Tillessen bleibt die Jogginghose noch lange angesagt. „Wir haben ein Jahr lang die pflegeleichteste und bequemste Kleidung, die es auf dem Markt gibt, getragen“, sagt er, “und das werden wir auch nicht wieder aufgeben.“ dpa/prise

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