Als Sophie Marie Doyen im Herbst 2018 mit ihrem Mann Torsten aus Hamburg nach Lüneburg zieht, ist sie gerade mit ihrem Sohn Tyler Maverick Levi schwanger. Eine neue Stadt, die Familie und Freunde nicht vor Ort.
Eine richtige Patchworkfamilie
Mittlerweile sei Lüneburg für sie ein Zuhause geworden, erzählt die 33-Jährige beim Kaffee in ihrem Wohnzimmer. Auf dem Sofa macht es sich Mischlingshündin Holly gemütlich. Sohn Tyler lässt aufgeweckt seine Holzeisenbahn über den Tisch rollen. „Wir kommen immer noch an und sind immer irgendwie am Umräumen“, erzählt Sophie Marie Doyen. In Oedeme hat das Paar ein Haus gefunden, sich immer mehr eingelebt. „Wir sind eine richtige Patchworkfamilie“, sagt die Neu-Lüneburgerin. Mit im Haushalt lebt der 16-jährige Sohn ihres Mannes. Die Nähe zu seinen beiden Kindern aus erster Ehe war für die Doyens der ausschlaggebende Punkt nach Lüneburg zu ziehen.
Schwierig neue Kontakte zu knüpfen
Corona hat die junge Mutter belastet. Krabbelkurs, Babyschwimmen, vieles fiel aus oder konnte nur eingeschränkt stattfinden. Was ihr fehlte, waren neue Kontakte zu anderen Müttern: „Ich habe gemerkt, wie schwierig es ist, sich hier zu vernetzen.“ Viele der Mütter kannten sich schon untereinander, hatten eigene Freundeskreise, berichtet sie. „Ich gehe stark davon aus, dass es vielen Neuzugezogenen in Lüneburg auch so geht. Man ist nicht immer ehrlich und sagt offen, dass man sich alleine fühlt.“ Umso wichtiger sei es Anschluss zu finden. So war irgendwann die Idee geboren, einen Moms Club zu gründen. Ein lockerer Austausch, gemeinsame Ausflüge, spontane Spaziergänge, sich miteinander vernetzen, dafür steht „LüneMom“, wie Sophie Marie Doyen den internationalen Club nennt. Mütter mit Kindern jeden Alters können sich miteinander vernetzen. „Es wäre toll, wenn man sich als kleine Gruppe zusammenfinden kann. Einfach mit den Kindern aktiv sein und etwas erleben. Vielleicht treffen sich fünf Mütter, vielleicht 15 oder vielleicht sind es auch nur drei. Völlig egal“, sagt die Neu-Lüneburgerin.
Moms Clubs
In den USA, so erzählt Sophie Marie Doyen, seien Moms Clubs weit verbreitet. Die gebürtige Duderstädterin hat selbst zwei Jahre zeitweise dort gelebt. Übers Internet lernte sie ihren damaligen Freund, ein USAmerikaner, kennen. Da war Sophie Marie Doyen 18 und besuchte gerade die Oberstufe. Nachdem die Beziehung irgendwann auseinander ging, kehrte sie wieder ganz nach Deutschland zurück und absolvierte in Frankfurt eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau. So arbeitete die junge Frau unter anderem auch am Hamburger Airport. „Ich wollte die Welt sehen, etwas erleben“, blickt die 33-Jährige zurück.

Es wäre toll, wenn man sich als kleine Gruppe zusammenfinden kann. Einfach mit den Kindern aktiv sein und etwas erleben. Vielleicht treffen sich fünf Mütter, vielleicht 15 oder vielleicht sind es auch nur drei. Völlig egal.Sophie Marie Doyen
Neu-Lüneburgerin
Vielfältige Möglichkeiten in Lüneburg
Ihre Liebe zu den Vereinigten Staaten ist bis heute geblieben. Jedes Jahr reist die Familie nach Los Angeles, mietet dort ein Apartment am Strand. „Wir lieben den ,American Way of Life'“, schwärmt sie. Ein Stück USA ist auch in ihr Haus in Oedeme eingezogen. Natürlich darf ein amerikanischer Briefkasten vor der Haustür nicht fehlen.
Aktuell ist Sophie Marie Doyen Vollzeit-Mom. Sie genießt die Zeit mit ihrem Sohn Tyler und Hündin Holly. An Lüneburg schätzt die junge Mutter auch die Nähe zur Natur. Nicht selten unternehmen sie Spaziergänge zum nahe gelegenen Hof an den Teichen oder gehen in den Kurpark. Ein festes Ritual: der wöchentliche Besuch mittwochs auf dem Wochenmarkt. Die Möglichkeiten, die Lüneburg bietet, seien vielfältig, freut sich die junge Mutter.
Sophie Marie Doyen hofft, bald diese Erlebnisse mit anderen teilen zu können. Erste Flyer hat sie bereits verteilt, um auf ihren Moms Club aufmerksam zu machen. Auf Instagram findet man sie unter @luenemoms. Dort postet sie Neuigkeiten, lädt zum lockeren Treffen ein oder wie Sophie Marie Doyen sagt: „Einfach gemeinsam Lüneburg entdecken.“