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Lüneburg finde ich gut

von Ute Lühr
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Dass Freunde nicht vom Himmel fallen und auch nicht an Bäumen hängen, hat Tayler schon in jungen Jahren erfahren: Im November vergangenen Jahres hat der Elfjährige die Elbseite gewechselt, ist von Lauennach Lüneburg gezogen. Seine Kumpels musste er zurücklassen, sich in der ihm fremden Stadt dann neue suchen – der Zufall kam ihm schließlich zu Hilfe.

Sieben Mal oder so sei er schon umgezogen, erzählt der Viertklässler, auch in der kleinen Hansestadt an der Ilmenau habe er schon mal gewohnt. „Daran kann ich mich aber nicht erinnern“, sagt er. An seinen ersten Tag an der neuen Schule schon. Spannend sei das gewesen und wahnsinnig aufregend, als einziger Neuer in eine bestehende Klassengemeinschaft zu kommen.

Tayler traf Odey

Die hatte es ihm aber leicht gemacht. Jedes Kind hatte im Vorfeld ein kleines Bild gemalt, ihren neuen Mitschüler damit willkommen geheißen. Der wollte die Kunstwerke aber gar nicht annehmen – vielleicht, weil er mit der ungewohnten Situation etwas überfordert war, ganz bestimmt aber, weil die neue Wohnung wohl keinen Platz dafür hatte. „Der erste Tag war aber trotzdem cool“, meint der Elfjährige rückblickend: Er traf Odey.

Odey war sein neuer Tischnachbar und ist jetzt sein neuer Freund. Das macht Tayler glücklich. Und auch sonst hat er schon ein paar nette Kinder kennengelernt: Lian und Philipp, Merlin und Mohammed – die mag er gern. Lian war auch schon mal bei ihm zu Hause, Tayler konnte ihm sein Zimmer zeigen und seine Spiele und die vielen kleinen Dinge, die er gebastelt hat. Das war ein schöner Tag.

Hausaufgaben, Spielen, Ausflüge

Ansonsten verbringt der Viertklässler viel Zeit mit Tante Heidrun, weil seine Mutter mit ihren vier Mädchen in Lauenburg wohnt. Zwei davon, Tanika und Chayenne, sind Taylers leibliche Schwestern, Ashley und Säugling Jill hingegen nicht. Als Ältester und einziger Junge kommt er zwar auch mit seinen Halbgeschwistern gut klar, mit dem neuen Freund der Mutter aber weniger. „Deshalb bin ich zu meinem Vater gezogen.“

Der ist Koch und muss viel arbeiten – auch an den Wochenenden. Deshalb kümmert sich Tante Heidrun um den Jungen. Am Nachmittag ist sie da und macht mit ihm die Hausaufgaben, spielt mit ihm Kniffel oder Uno, geht mit ihm Eicheln für die Eichhörnchen sammeln oder macht einen Ausflug in die Stadt. „Sie ist echt nett“, sagt Tayler, mit ihr komme ich richtig gut klar.“

Lüneburg ist nicht zu groß und nicht zu klein

Für eine alternative Freizeitgestaltung ist Tante Heidrun aber nicht zuständig, das muss der Vater machen: „Wenn er mal Zeit hat, will er mich im Fußballverein anmelden“, sagt der Elfjährige, „das wäre toll.“ Montags könnte das der Fall sein, dann hat sein Vater frei. Die beiden machen dann einen Männertag, gehen einkaufen oder essen ein Eis. Manchmal kommt auch seine Mutter zu Besuch oder sein bester Freund. Der wohnt in Juliusburg bei Lauenburg und ist – seitdem Tayler die zweite Klasse wiederholen musste – sein Kumpel.

Auf Entdeckertour gehen die beiden dann zwar nicht, seine neue Heimat hat Tayler aber schon mit Tante Heidrun und seinem Vater erkundet. „Lüneburg finde ich gut“, sagt der Elfjährige, „nicht zu groß und nicht zu klein, gerade richtig.“ Der Kalkberg gefällt ihm und auch die alte Stadt. Das beste an Lüneburg sei aber die Hermann-LönsSchule. Und sein neuer Freund Odey.

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