Im Mittelpunkt stehen am Ende andere, doch ohne das Team hinter dem Team gäbe es keine Einlasskontrolle und kein Catering, keine Fanfaren und keine Ballkinder, keine Banden und kein Netz: Rund 50 Volleyballfreunde arbeiten bei der SVG Lüneburg im Hintergrund, sorgen dafür, dass der Boden bereitet ist, die Voraussetzungen stimmen. Durch sie kommt Leben in den Sport – und dadurch auch in die neue Halle.
Der Einsatz lohnt sich
Noch ist nicht alles fertig in der Arena Lüneburger Land und nicht alles vor Ort. „Macht nichts“, sagt Oliver Adebahr, Heimspielkoordinator der SVG Lüneburg, „das kostet lediglich etwas mehr Zeit.“ Zeit, die sich die vielen Helferinnen und Helfer nehmen, um Spielern und Zuschauern auch an der Lüner Rennbahn eine optimale Atmosphäre zu schaffen. Die ersten Begegnungen haben bewiesen: Der Einsatz lohnt sich – in jedem Fall. „Kaum auszudenken, was für eine Stimmung herrscht, wenn erst jeder Platz belegt ist“, freut sich der Kirchgellerser auf die Zukunft.
Leidenschaft für Volleyball vereint
Ob im Ruhestand oder angestellt, freiberuflich oder verbeamtet: Die Bandbreite der Engagierten ist ein Abbild der Gesellschaft, das sich in einem eint: der Leidenschaft für Volleyball und der Passion für die SVG. „Die meisten von uns haben früher selbst gespielt oder machen es heute immer noch“, sagt Oliver Adebahr, „und das verbindet.“
Gut fünf Stunden ist der Trupp an den Spieltagen im Einsatz, in der Arena Lüneburger Land momentan sogar noch mehr: „Vieles, was wir hier auf- und abbauen müssen, liegt noch immer in Reppenstedt, da uns Lagerkapazitäten fehlen, einiges noch nicht fertig ist“, sagt der dreifache Familienvater. In großen Anhängern müssen Tische, Stühle, Netz und Anlagen aus dem Container an der Gellersenhalle geholt und später wieder zurückgebracht werden. „Allerdings wird der Boden hier von einer Firma verlegt, das haben in der alten Halle wir gemacht.“
Erster Ansprechpartner
Wenn das Spiel beginnt, ist die Arbeit aber nicht getan – im Gegenteil, geht sie für Oliver Adebahr doch erst richtig los: „Ich bin der erste Ansprechpartner bei allen Problemen“, sagt der ehemalige Regionalligaspieler amüsiert, „von der eigentlichen Begegnung bekomme ich deshalb auch höchstens die Hälfte mit.“ Ob es die Dopingkontrolleure sind, die Fragen haben, oder der Trainer, der die Statistik braucht, ob es der Liveticker ist, der nicht funktioniert, oder das Tablet, das sich weigert: „Vieles kann ich natürlich gar nicht selbst regeln“, sagt der Heimspielkoordinator, „weiß aber, wo ich Hilfe bekomme.“
Das Gespür für den Moment
Hilfe ist vielzählig und kennt kein Alter, denn auch die Jüngsten sind bei den Begegnungen schon aktiv. Als Ballkinder hocken sie am Spielfeldrand, sorgen durch fest vereinbarte Abläufe routiniert dafür, dass die Aktionen auf dem Platz nicht ins Stocken kommen, zudem auch sicher sind: Ausgestattet mit Feudel oder Lappen sind sie jederzeit bereit, aufzuspringen und auch den kleinsten Schweißflecken vom Boden zu wienern. „Wir haben hier in der Regel nur Kinder und Jugendliche im Einsatz, die selbst auch spielen“, sagt Oliver Adebahr, „denn die kennen die Regeln, haben ein Gespür für den Moment.“ Und das gilt auch für seine eigenen drei Kinder.

Atmosphäre als Spieler erleben wollen
Kjeld ist 14 Jahre alt und derzeit noch unterstützend in der Halle, doch seine Ziele sind klar definiert: „Irgendwann einmal will ich hier als Spieler stehen“, sagt der U16-Aktive, „und die Atmosphäre dann als ein solcher erleben.“ Denn das, was er schon jetzt vom Zentrum des Geschehens aus erfährt, findet er beeindruckend: „Es ist hier noch lauter als in Reppenstedt, die Stimmung ist einfach super.“ Und die erwartet er nicht nur für den Sport: „Ich freue mich wahnsinnig auf den Moment, in dem hier das erste Konzert stattfindet.“ Eine Einstellung, die sein Vater teilt.
Die Arena ist ein Hexenkessel
Die Arena, das sagt Oliver Adebahr, sei ein echter Gewinn für Lüneburg. Gebaut nach dem Vorbild der Eventhalle in Vechta, hätte man von jedem Sitz aus optimale Sicht auf die Ereignisse auf dem Feld. „Denn der Oberrang ragt über den Mittelrang und bringt so auch diese Zuschauer näher ans Geschehen.“ Knapp 1000 sind derzeit zugelassen, bis zu 3500 haben hier Platz. „Ein Hexenkessel, wenn das erlaubt sein wird“, freut sich der Heimspielkoordinator, der aber auch weiß, dass dann noch mehr Arbeit auf die Ehrenamtlichen wartet. Und auf deren Partner, denn „freiwilliges Engagement funktioniert nur, wenn die uns den Rücken freihalten“, sagt er, „und das gilt auch für meine Frau.“