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Den Musikuss gibt’s fünfmal

von Hans-Martin Koch
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Gegen einen Musikuss ist natürlich nichts zu sagen. Da steckt der Musikus drin und der Kuss und dazu die Sache, wie wunderbar es ist, von der Muse geküsst zu werden. Ein schönes Wort. Das, was sich mit dem Begriff verbindet, lässt sich in diesem Winter und Frühjahr gleich fünffach erleben. Musikuss heißt das Festival, bei dem der Landkreis Lüneburg Musiker aus der Region vorstellt. Los geht es am Sonntag, 23. Januar. Zwei Gruppen werden Musiküsse ganz unterschiedlicher Art verteilen – im One World Reinstorf spielen ab 17 Uhr die Salt City Swing Band und Flutissima.

Studierende der Leuphana dabei

Das Festival geht in seine zweite Runde. Zu seinem Charme gehört, dass ausschließlich Musikerinnen und Musiker auftreten, die nicht als Profis unterwegs sind. Zum Charme zählt ebenso, dass rund 30 Studierende der Leuphana ganz wesentlich eingebunden sind. Die Themen eines Seminars von Dr. Inge Voltmann-Hummes und Prof. Dr. Michael Ahlers reichen von Veranstaltungstechnik bis zu Konzepten für die Spielorte. Die Studierenden besuchen Proben der Musiker und die Konzertstätten – und liefern Bausteine für die Öffentlichkeitsarbeit. Dieser Text profitiert von den Vorarbeiten. Bei der Organisation vor Ort mischen die Seminar-Teilnehmer auch mit.

Was gibt’s auf die Ohren? 

Das zweite Festival will vorwiegend kleinere Besetzungen präsentieren. Bei Runde eins ging es noch um Blasmusik in allen denkbaren Klangformen. Das ist beim Start am 23. Januar noch nicht so ganz anders. Trompete, Flügelhorn, Fagott und auch mal Saxophon kommen bei der Lüneburger Salt City Swing Band zum Einsatz. Die 2015 gegründete Band spielt Swing aus den 20er- bis 40er-Jahren – Musik, die zum Tanzen einlädt. Ob das aber erlaubt ist, entscheidet die hässliche Corona. Im Repertoire stehen Klassiker wie der „Minor Swing“ von Django Reinhardt, Irving Berlins „Puttin’ On The Ritz“, das jiddische „Bei Mir Bistu Shein“, aber auch selbst komponierte Songs wie der „Diabolo Swing“. Die Salt City Swing Band trat schon häufig im One World auf, gern stilecht gekleidet und mit Moderationen zu den Stücken.

Sinfonische Blasmusik

Zweite Formation des Abends ist Flutissima. Das Ensemble steht für sinfonische Blasmusik und ist oft in großer Besetzung zu erleben. Gerade musste Flutissima erneut das Weihnachtsprogramm ausfallen lassen, der Frust sitzt tief. In Reinstorf präsentiert sich Flutissima auf ungewohnte Weise. „Das Motto des Konzerts lautet ja Kaffeehausmusik. Da spielen wir mit einer kleinen Besetzung, mit etwa 15 Musikern. Mehr gingen im One World auch kaum auf die Bühne“, sagt Flutissima-Leiterin Nicole Maack. Das Programm hat sie bereits festgelegt, es reicht von „Moon River“ über Klezmer-Klänge und Filmmusik bis „One Moment In Time“. Nach 224 Videos, die Nicole Maack zum Proben zu Hause verschickte, ist ein Live-Auftritt überfällig und wenn es nur in kleiner Besetzung möglich ist. 

Das sind die weiteren Konzerte:

» 6. Februar, 17 Uhr, Atrium Salon Hansen: St. Jake’s Flat Five (Swing, Balladen) und Strings on Wings („Realbook“-Jazz aus den 50er- bis 70er-Jahren).
» 20. Februar, 17 Uhr, Bürger- und Kulturhaus Dahlenburg am Dornweg: Hot House Ensemble (Jazz mit afroamerikanischen Bezügen) und Musikschul-Streichorchester strings! (Musik von Duke Ellington bis Pharrell Williams).
» 6. März, 17 Uhr, Wandelkonzert am Ochsenmarkt mit den Spielorten Ratsbücherei, Amtsgericht und Huldigungssaal: Julia and the Romeos (Jazz, Soul), Zeitreich (Barock bis Pop), Trio Füllgrabe/Richter/Stierl (Pop, Folk, Flamenco und mehr).
» 20. März, 17 Uhr, Gesellschaftshaus der Psychiatrischen Klinik: Eva Christine Westphal (Violine) mit namentlich noch nicht benannter Klavierbegleitung (Klassik), Celloquartett Viersaitig (Klassik). 

Der Eintritt zu allen Konzerten erfolgt unter der 2G-Plus-Regel und ist frei. Spenden werden erbeten, sie kommen komplett den Musikern zugute.
Foto: nh/Achim Gründel

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