Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave“, hat Friedrich Nietsche einmal geschrieben. Wenn man den Philosophen beim Wort nimmt, dann sind die meisten Deutschen Leibeigene – das untermauerte vor einigen Jahren auch eine YouGov-Umfrage zum Thema „Me-Time“, bei der fast 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland angaben, täglich weniger als eine Dreiviertelstunde Zeit zur freien Verfügung zu haben. Damit unser Körper funktionieren kann, braucht er aber eine Kombination aus Belastung und Entspannung. Also, auf auf, knapsen Sie dem Januar so viel Zeit wie möglich zur Regeneration ab. Wir haben da einige Tipps für Sie. rnd/dpa
Verwöhnende Gesichtsbehandlung
Eine Wellnessanwendung im Gesicht beginnt mit einem Dampfbad. „Dazu gibt man einfach ein paar Tropfen Lavendelöl in eine Schüssel mit heißem Wasser und bedampft das Gesicht“, sagt Anita Bechloch, Autorin von „The Glow – Naturkosmetik selber machen“. Nach der Reinigung empfiehlt die Expertin eine selbst gemachte Maske aus einem Esslöffel gutem Bionaturjoghurt, einem Teelöffel Honig und einem Spritzer Zitrone. Diese Kombination versorge vor allem trockene Haut mit Feuchtigkeit, sie lasse den Teint strahlen und kläre das Hautbild.
Ungestörte Ruhe
Egal, ob Bad, Massage oder Tee auf dem Sofa – Voraussetzung für die Entspannung ist der entsprechende Freiraum. Wer ständig Nachrichten auf dem Smartphone liest, schaltet kaum ab. „Der Flugmodus funktioniert auch in der Wohnung – meiner Meinung nach die wichtigste Funktion an diesen Geräten“, sagt Entspannungscoach Rico Schulz. Um in der Zeit richtig abzuschalten, muss man nicht unbedingt Peelings anrühren oder einer gezielten Aktivität nachgehen. „Gar nichts tun kann auch sehr wirksam entspannen“, sagt Wellnessexperte Lutz Hertel. Sein Tipp für die beste Entspannung: acht Stunden Schlaf.
Wohltuendes Bad
Wer eine Badewanne hat, kann den Zusatz selbst herstellen. „Ich mag dafür ein selbst gemachtes Badesalz aus Meersalz und Epsomsalz. Das ist Bittersalz, das es in jeder Apotheke zu kaufen gibt“, sagt die Naturkosmetikexpertin Anita Bechloch. „Es enthält sehr viel Magnesium, das gut über die Haut aufgenommen wird und somit enorm zur Entspannung beiträgt.“ Verstärken lasse sich dieser Effekt durch die ätherischen Öle Lavendel, Kamille, Rose, Mandarine und Geranium. Wer keine Wanne hat, kann auch nur ein paar Tropfen der ätherischen Öle in die Duschkabine träufeln, rät Bechloch: „Der Duft verteilt sich dann im Dampf und hat genau die gleiche Wirkung wie bei einem Bad.“
Passende Meditation
Mit einer Meditation geht die Entspannung noch tiefer. Dafür gibt es aber kein Patentrezept. „Geeignet ist das, was wirkt – und das kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein“, sagt der Berliner Yogalehrer und Entspannungscoach Rico Schulz. Er rät dazu, verschiedene Methoden auszuprobieren. Hilfreich sei es, einen Ort zu schaffen, der ausschließlich zum Meditieren und Entspannen genutzt wird – ein Sessel etwa oder die Yogamatte vor dem Fenster. Auch ein Ritual zu Beginn ist sinnvoll: „Zum Beispiel, indem man den Übergang in die Entspannung immer mit einem bestimmten Tee, einem Duft, bestimmter Kleidung oder Musik einläutet.“
Stress abbauende Bewegung
Mal abgesehen von ausreichend Schlaf muss man zum Abschalten nicht unbedingt still auf einem Kissen sitzen oder in der Badewanne liegen: „Bewegung ist der wichtigste Stresskiller überhaupt“, sagt Lutz Hertel. „Im Laufe des Tages summieren sich auch kleinste Aufreger und Ärgernisse zu körperlichen Stressreaktionen.“ Der beste Weg, um diese negative Energie abzubauen, sei Ausdauerbewegung – zum Beispiel laufen, Rad fahren oder schwimmen.
Stimulation der Haut
Nicht nur mit Achtsamkeitsübungen und Meditation kann man den Alltagsstress reduzieren, sondern auch mit einer Akupressurmatte – eine intensive Möglichkeit, sich zu erholen. Sie stimuliert Druckpunkte im Körper, die durch die Anregung der Durchblutung helfen können, Stress abzubauen und Schmerzen und Verspannungen zu lindern.
Auszeit in der Sauna
„Ein Besuch der Sauna war schon immer ein Gegensatz zum stressigen Alltag. Das gilt natürlich auch in der derzeitigen pandemischen Lage. Die Abstandsregeln werden eingehalten, zudem sorgen die hohen Temperaturen in den Schwitzkabinen für die nötige Sicherheit. Daher sind Saunaanlagen ein wichtiger Entspannungs- und Erholungsort in dieser unsicheren Zeit.“
Torsten Krier
Geschäftsführer der Kurgesellschaft Bad Bevensen
