Von Ben Boles
Mit jedem neuen Schuljahr beginnt für Millionen Kinder in unserer Mitte ein neues und wichtiges Kapitel ihres noch so jungen Lebens. Begleitet werden sie dabei häufig von großer Unsicherheit oder sogar Ängsten. Das kennen wir Erwachsenen noch gut aus unserer eigenen Schulzeit. Neben den Klassenclowns, den Schlaumeiern, den Schüchternen usw. gab es immer auch die Stinkstiefel. Die wenigsten von uns hatten eine Ahnung, wie man mit den eigenen Ängsten, Zweifeln oder Konflikten untereinander richtig umgehen sollte. Viele von uns tragen Rucksäcke aus dieser Zeit durch den Rest ihres Lebens.
Bedürfnisse kommunizieren
Man stelle sich vor, wir hätten selber bereits als Kind gelernt, unsere Bedürfnisse besser zu kommunizieren. Wie viel stärker, selbstbewusster, entspannter und aufmerksamer wären wir dann wohl gewesen? Wir hätten vielleicht tatsächlich sogar Zeit und Aufmerksamkeit für den Unterricht gehabt. Was hätte das für eine positive Auswirkung auf unsere Entwicklung und unser Selbstwertgefühl genommen?
Kostenloses Online-Festival
Dank der Aktion „Stark ins neue Schuljahr“, dem größten kostenlosen Online-Festival im Rahmen des Weltkindertags, bekommt jedes Kind die Chance, die eigenen Stärken zu erkennen, seine Gefühle managen zu lernen und Fähigkeiten, die es für unsere moderne Gesellschaft braucht, mit Leichtigkeit zu erwerben. Dazu bieten rund 400 Trainer:innen online und vor Ort Kurse an – übrigens nicht nur für Kinder, auch für Eltern und Pädagog:innen.
Schule als Ort, der Spaß macht
Eine Trainerin davon ist die Lüneburgerin Nicole Johnson (Foto). Ihr Themenschwerpunkt ist Selbstbehauptungs- und Resilienztraining. „Uns geht es darum, Kindern zu zeigen, dass Schule ein Ort sein kann, der Spaß macht. Damit wird auch die Motivation gesteigert, von selbst lernen zu wollen, um damit weiterzukommen“, schildert sie den pädagogischen Ansatz. „Sie sollen verstehen, dass Fehler einfach nur Helfer sind, dass es okay ist, Fehler zu machen und sie durch die Herausforderung wachsen können. Wir wollen dazu beitragen, dass jedes Kind ganz individuell seine Persönlichkeit entwickeln kann.“
Mobbing verstehen
Aber auch der Umgang mit Mobbing ist heute mehr denn je ein zentrales Thema. „Ich spiele in Gruppen häufig erst einmal den ‚Mobber‘ und erkläre gleichzeitig, warum ich bin, wie ich bin“, erklärt sie ihre Vorgehensweise. „Es geht beim Mobbing eigentlich nur um Aufmerksamkeit und Stärkung des eigenen geringen Selbstwertgefühls. Über die Erkenntnis und das Verständnis lernen die Kinder schnell, wie man bei Beleidigungen und Provokationen ruhig und entspannt bleibt. Dass man Beleidigungen nicht an sein Herz lässt.“ Es geht aber auch um konkrete Hilfe, wenn Mobbing bis zur Androhung von Gewalt führt. „Wir machen Kinder mutiger und selbstsicherer in solchen Situationen. So wird aus Bauchschmerzen Vorfreude und aus ‚Ich habe keine Freunde!‘ ein ‚Willst Du mitspielen?‘“
Nähere Infos zur Aktion und zur Anmeldung findet man im Internet unter www.stark-ins-neue-schuljahr.de
